Marielle in Irland

Tuesday, September 26, 2006

Ja, ich weiß, ich bin ein böses Mädchen, so lange nichts geschrieben. War halt ziemlich beschäftigt mit der Uni und vor allem mit mir selbst ;-)

Heute war die Welcome Reception für International Students. Diese fand mal wieder in der O' Reily Hall statt. Am Eingang bekam jeder ein Klebeschild mit Namen und Herkunftsland, bevor es dann in die Halle selbst ging. Es war echt interessant, man konnte viele verschiedene Nationalitäten treffen: natürlich wieder überwiegend Deutsche und Franzosen, aber auch Finnen, Amerikaner, Israelis, Chinesen,Brasilianer, Spanier und Italiener. Schade war halt nur, dass die Iren mal wieder unterpräsentiert waren (aber das war ja auch keine irische Veranstaltung). Man konnte also nett zusammen quatschen und sich über Erfahrungen oder Schwierigkeiten austauschen.

Natürlich durfte auch Essen und Trinken nicht fehlen. Am Anfang standen Kellner in der Halle mit Tabletts voller Wein und Wasser. Diese gingen später rum und schnekten nach bzw. sammelten die leeren Gläser ein. Wer kein Glas bekam, konnte sich eins am Stand holen, wo es auch Cola und Sprite usw gab. Wie man auf dem Bild sehen kann, waren diese Gläser prädestiniert dafür umgestoßen zu werden, was an diesem Abend nicht nur einmal passierte.




Zu Essen gab es neben Sandwiches Würstchen, also so richtig Deutsch. Für mich blieben da als vegetarische Variante leider nur die Frühlingsrollen, aber die waren auch lecker.




Auf dem letzten Bild kann man übrigens ansatzweise den See mit Brunnen auf dem Campus erkennen, aber das College werde ich Euch nochmal in einem gesonderten Beitrag vorstellen. Übrigens: Ja, ich habe meine angefutterten Pfunde wieder weg machen können.

Heute bin ich im Youth Hostel, in dem ich ein Zimmer für den Besuch von Papa reservieren wollte und das aber voll war, die Treppe runtergefallen. Das war wohl irgendwie nass, weil die da gewischt und das nicht gekennzeichnet haben. Naja und so tollpatschig wie ich dann immer bin, segel ich da natürlich runter und schlage mir das Handgelenk auf. Aber gebrochen ist nichts, nur ein Kratzer ;-)

Friday, September 15, 2006

Also liebe Essener Studenten (von denen sich ja hier mehr rumtreiben als ich dachte) und natürlich auch alle anderen,

wenn Ihr denkt, dass die Essener Uni chaotisch ist in Bezug auf die Kursanmeldungen, habt Ihr das hier noch nicht erlebt: Die erste Uniwoche ist nun um und mein Stundenplan steht immer noch nicht wirklich. Hier muss man sich für seine Kurse registrieren lassen und das läuft folgendermaßen: Man geht ins Intenet unter www.ucd.ie/horizons und sucht dort die Kurse raus, die man belegen möchte. Die schreibt man auf einen Zettel und geht dann zum International Office, welches einen dann für die Kurse registriert und den Stundenplan fertig macht. Das Problem ist nur, dass leider keine Wochentage und keine Zeiten dabeistehen, d.h. man weiß nie, wann die Kurse statt finden. Aus diesen Gründen kam es also vor, dass sich die meisten meiner Kurse überschneiden. Jetzt habe ich also 5 Kurse, verteilt auf drei Tage. Montags und Mittwochs habe ich frei. Vorlesungen, Seminare und Tutorien dauern hier übrigens, nicht wie bei uns 90 Minuten, sondern nur 50 Minuten. Zu jeder Vorlesung muss man dann ein Tutorium belegen.
Seitdem ich dieses Chaos hier erlebt habe, habe ich das System in Essen echt zu schätzen gelernt, auch wenn dies nicht so ganz 100%ig ist.
Mit den Iren ist übrigens ganz schwer in Kontakt zu kommen. Ich glaube, ich kennen hier mehr deutsche Erasmus Studenten als irische Studenten.

Da ich ja zwei Tage in der Woche frei habe, gehe ich nun auf Jobsuche, man muss halt bei dem mageren Stundenplan trotzdem das beste und das meiste aus dem Aufenthalt raushaolen. Am liebsten würde ich in einem Hotel arbeiten und werde deshalb meine Lebensläufe, die man hier übrigens überall abgeben muss, egal für welchen Job man sich bewirbt, mal in den teuren Luxushotels verteilen. Mal abwarten, ob sich eins meldet, ich halte euch natürlich auf dem Laufenden. Das Ausdrucken der Lebensläufe war jedoch schon ein Abenteuer an sich: Da ich hier ja keinen Drucke habe, musste ich ins Internetcafé. Das erste Internetcafé konnte nur schwarz- weiß drucken, das zweite konnte den USB Stick nicht erkennen und im dritten hat es dann endlich funktioniert. Für einen Farbausdruck und fünf Farbkopien habe ich 5, 60 Euro bezahlt. Ich bin fast vom Stuhl gefallen. Allein schon bei diesem Preis muss mindestens eine Bewerbung Erfolg haben.

Was unsere Baustelle betrifft, so geht es hier leider kaum weiter. Die Trockenmaschine ist jetzt zwar fertig und die Decke wurde aus dem Zimmer rausgerissen, aber mehr hat sich noch nicht getan. Sollte sich das bis in den Oktober reinziehen, so werde ich jedoch auch keine Miete oder zumindest nur die Hälfte zahlen.

Bei dem Mist bin ich doch froh, dass ich mich mit meinen Mitbewohnern so gut verstehe und das Gefühl habe, so etwas wie eine kleine Familie gefunden zu haben. Ich denke, wenn dies nicht wäre, würde es mir hier nicht so gut gehen wie es ist. Und das Haus bietet Zuflucht nach der eher frustrierenden Uni.

Das Wetter ist hier momentan allerdings ganz gut. Es scheint, als wäre der irische Sommer zurück gekehrt. Ich schreibe extra "irischer" Sommer, da er ja so seine Eigenarten hat. Wenn die Sonne scheint, ist es sehr warm und man kann draußen im Garten sitzen und Briefe schreiben, sobald die Sonne weg ist, wird es jedoch ziemlich kalt.

Friday, September 08, 2006

2 Stunden Orientierungsprogramm, Tea& Biscuits und irische Musik


Heute fand nun endlich das Orientierungsprogramm in der O'Reily Hall auf dem Campus statt. Hier wurden wir mit allen möglichen Informationen versorgt: Sicherheit auf dem Campus, Computerkrams, Gesundheitsservice (das College hat nämlich nen eigenen), Englischkurse usw. Diese Veranstaltung dauerte ganze zwei Stunden und war wirklich toll, allein schon die Halle ist sehenswert (siehe auch Photo).

Nach der Veranstaltung gab es dann Kaffee, Tee und Kekse und ein bißchen conversation bei irischer Musik. Die meisten sind jedoch nach draußen auf die Wiese gegangen, da das Wetter heute wirklich toll war. Kaum gingen die Türen nach der Infoveranstaltung auf, wurden wir auch schon bestürmt, nämlich von Leuten der Studentenunion und von Vertretern verschiedener Sportclubs. Einer hat uns angesprochen, der kam vom Softball. Das ist wohl wie Baseball nur sind die Bälle wohl wesentlich größer. Er meinte, sie würden zwei mal in der Woche trainieren und mindestens genauso oft zusammen trinken. Ja ja, das Trinken ist hier echt verbreitet und schon fast ne eigene Sportart für sich. Ich denke, ich werde auch nem Club beitreten, aber ich suche noch was, was irgendwie mit Tanzen zu tun hat.

Nunja, was meinen Stundenplan angeht, so habe ich einige Probleme: Momentan bin ich leider nur für zwei Kurse angemeldet. Ich habe versucht das zu regeln und neue Kurse angegeben, aber leider ist mein Stundenplan, den man dann online einsehen kann noch nicht aktualisiert. Wenn es also Montag losgeht, weiß ich also gar nicht, ob ich am Montag schon Kurse habe, denn bis jetzt ist er noch frei. Ich werde Euch diesbezüglich aber natürlich auf dem Laufenden halten. Für den Gaelischkurs habe ich mich allerdings schon angemeldet, das läuft irgendwie separat. Jedenfalls ist auf dem Campus ne ganze Menge los. Zum Campus selbst kann man sagen, dass am UCD ca 30 000 Studenten studieren (was für eine Masse) und die meisten zwischen 18 und 21 Jahren alt sind, die ältesten Studenten sind allerhöchstens 23. Das ist schon ein bißchen anders als hier, aber die müssen ja auch ne ganze Menge Kohle zahlen. Über das Leben am Campus usw werde ich Euch natürlich hier auf dem Laufenden halten.

Morgen ist der Tag erst mal für einen Stadtbummel mit Iwona, meiner Mitbewohnerin und das Robbie Konzert reserviert, das live aus Leeds übertragen wird. Der fernseher ist schon vorgemerkt und die anderen haben auch nichts dagegen. Am Sonntag mache ich eine Walking Tour durch Dublin, welche im Rahmen des Orientierungsprogrammes statt findet. Natürlich ist die Teilnahme freiwillig und ich kenn die Stadt ja auch schon in- und- auswendig, aber es ist ja auch schön, neue Leute kennen zu lernen.




Tuesday, September 05, 2006

Ladies and Gentlemen: Marielle trifft die Dubliner Prominenz

James Joyce:

James Joyce war ein bekannter irischer Schrifsteller. Er war das erste Kind von John Stanislaus Joyce und Mary Jane Murray. Nach dem Willen seiner Eltern hätte Joyce Priester werden sollen; er besuchte mehrere Jesuitenschulen und studierte am katholischen University College Dublin(da, wo ich auch studiere) Philosophie und Sprachen. James Joyces literarisches Werk umfasst nur wenige Bücher und einige Gedichte. Dennoch beeinflusste er die Literatur des 20. Jahrhunderts tiefgreifend.
Aufgrund einer Augenkrankheit nahezu erblindet, starb James Joyce 1941 an den Folgen eines Darmdurchbruchs in Zürich. Zu seinemn bekanntesten Werken gehört "Ulysses,wozu ich ein Seminar belegt habe.


Daniel O' Connell:

Geboren wurde er in Carhan in der Nähe von Cahirciveen im County Kerry als Sohn einer verarmten römisch-katholischen Familie niederen Adels. O'Connell kehrte in den 1810er Jahren auf die politische Bühne zurück. Er wollte sich für die Aufhebung der anti-katholischen Gesetze in Irland einsetzen. Zu diesem Zweck gründete er 1811 eine Organisation namens Catholic Board, die allerdings schon bald, wegen Streitigkeiten untereinander, wieder aufgelöst wurde. Der zweite Versuch mit der 1823 ins Leben gerufenen Catholic Association war erfolgreicher.Das zweite große politische Ziel von O'Connell war die Aufhebung der Unionsakte von 1800. Sie schloss Großbritannien und Irland zum Vereinigten Königreich von Großbritannien und Irland zusammen. Er versuchte zunächst die Aufhebung durch einen Parlamentsbeschluss zu erreichen.O'Connell war kein Revolutionär. Seine politischen Ziele wollte er ausschließlich mit verfassungsgemäßen und friedlichen Mitteln durchsetzen. O'Connell starb 1847 im Alter von 71 Jahren in Genua an einer Herzkrankheit.Sein Kopf wurde in Rom begraben. Die anderen sterblichen Überreste liegen auf dem Glasnevin Cemetery in Dublin zu Füßen eines großen Rundturms, der schon von weitem sichtbar ist. Sein Beiname "The Liberator" erhielt er für seine Verdienste um die Katholikenemanzipation. Heute gibt es kaum eine Stadt in der Republik Irland, die nicht eine Straße oder Platz nach ihm benannt hat. Zu seinen Ehren wurde die Sackville Street, die Hauptstraße im Zentrum von Dublin, 1924 in O'Connell Street umbenannt. An ihrem Südende steht ein großes Denkmal von ihm (siehe Photo).

Molly Malone:

Molly Malone, auch bekannt unter dem Titel Cockles and Mussels, ist ein bekanntes irisches Volkslied. Die Ballade erzählt die (angeblich wahre) Geschichte einer Dubliner Fischhändlerin im 17. Jahrhundert: Es herrscht große Armut, und die schöne Molly Malone muss sich des Nachts prostituieren, da der Fischverkauf allein zum Lebensunterhalt nicht ausreicht. Dabei erkrankt sie an Cholera, woran sie in jungen Jahren auf offener Straße stirbt.
Ein Denkmal, das Molly Malone zu Ehren in Dublin an der Ecke Grafton Street/Suffolk Street errichtet wurde, ist eines der Wahrzeichen der Stadt.
Bekannt wurde die Ballade auch in Deutschland in der von den Dubliners gesungenen Version.

Elvis:

Jaa, er lebt ;-)
Elvis Presley war ein US-amerikanischer Sänger und Schauspieler, der aufgrund seines immensen und dauerhaften Erfolges den Beinamen King of Rock 'n' Roll erhielt. Mehr muss man dazu eigentlich nicht sagen, den kennt ja jeder und sogar Robbie singt über ihn.

Sunday, September 03, 2006

Deutschland gegen Irland: 1: 0

Da ja gestern Deutschland gegen Irland gespielt hat, dachten Andrea (,die am Freitag angekommen ist) und ich, dass wir uns dieses Spektakel nicht entgehen lassen wollten.
Also gingen wir in einen Pub in der Tepmle Bar und schauten uns dort das Spiel an. Zuerst war im Pub selbst kein Durchkommen. Überall standen Fußballfans mit nem Pint in der Hand, es war super heiß und wir konnten uns die erste Halbzeit leider nur im Stehen angucken.
In der zweiten Halbzeit konnten wir uns allerdings Sitzplätze ergattern und uns das Spiel dann von da angucken. Da war vielleicht was los, das sag ich Euch. Im Pub waren unheimlich viele Deutsche, die sich auch ziemlich deutsch, nämlich peinlich, benommen haben. Die haben immer gesungen "Ihr könnt nach Hause fahr'n..." Echt peinlich... Die Iren waren aber auch cool, die haben immer "Olé" gerufen und gebuht, wenn ein Deutscher zum Beispiel der Schweini nen Iren gefoult hat. Aber die Iren sind gute und sehr friedlich Verlierer.

Natürlich habe ich mir auch was zu Trinken da gekuaft. Ich habe mir ein Pint Cider bestellt, dass schmeckt ganz gut, zumindest besser als Guiness. Ich war jedoch echt geschockt, als ich dem Kellner nen 20 Euro Schein gegeben habe und er mir nur nen Zehner und ein bißchen Münzgeld zurück gegeben hat. Ich habe also 5, 30 Euro für ein Pint Cider bezahlt. Naja, aber auf der anderen Seite ist da ja auch ein halber Liter drin und in Deutschland zahlt man ja auch schzon für 0, 3 Liter 3 Euro oder so. Nunja, das Glas, das ihr auf dem Bild sehen könnt, habe ich übrigens mitgehen lassen. Ja, ich weiß, das war böse... aber ich dachte, ich könnte auch mal was Böses machen... ;-) Is halt ein schönes Andenken.

In Bezug auf unsere Baustelle so ist gestern die Trockenmaschine gekommen, die nun ca ne Woche hier arbeiten soll. Erst dann können die anderen Arbeiten hier fortgeführt werden.

Na dann... Slainté...